Samstag, 31. Juli 2010

Helvetic Tours startet in die Zukunft...

Helvetic Tours bietet seit einigen Tagen als einer der ersten Schweizer Reisean- bieter eine iPhone App an. Die kosten- lose Application ent- hält viele verschie- dene Funktionen wie beispielsweise Reise- zielsuche, Kundenbe- wertungen, Wasser- und Lufttemperaturen am Reiseziel, Se- henswürdigkeiten sowie die Möglichkeit zu einer Buchungs- und Offer- tenanfrage. Während es im britischen und amerikanischen Reisemarkt es bereits zum Standard gehört, Applikationen für Mobiltelefone anzu- bieten, hielten sich die Schweizer Reiseveranstalter bisher zurück. Wann werden die anderen Schweizer Reiseanbieter folgen? Die Application findet sich im iTunes Store.


Freitag, 30. Juli 2010

Was besichtigen Touristen in Zürich?

Noch ein kleines Update zu meinem Blogpost vom 14. Juli:
Wer sich schon immer dafür inte- ressiert hat, welche Ecken die Tou- risten in Zürich besuchen, dem bietet Eric Fischer interessantes Kartenma- terial: Auf seiner Flickr-Seite zeigt er für über 110 Städte auf, wo die meisten Photos gemacht werden. Unter den aufgeführten Städten befindet sich auch Zürich: Rote Markierungen zeigen die Standorte der Touristen, die blauen die der einheimischen Personen. Linien zeigen auf, wie sich die Touristen in der Stadt bewegen.
Deutlich auf der Karte zu sehen sind das Stadtzentrum Zürichs, wo sich die meisten Sehenswürdigkeiten befinden, sowie der Flughafen.
Das Originalbild der Stadt Zürich mit einer erstaunlichen Genauigkeit findet man hier in hoher Auflösung (3 MB).

Bildquelle: © Eric Fischer, Flickr



Samstag, 24. Juli 2010

Segmentierung im Tourismus

Im Tourismus ist es nicht nur wichtig, gute Produkte anzubieten, es muss auch ein gezieltes Publikum damit angesprochen werden. Darum heute ein kleiner Exkurs über die Marketinggruppen, die jeder Touristiker für eine erfolgreiche Segmentierung kennen sollte:

DINKS
Der in den 1980er-Jahren entstandene Begriff DINK (Abkürzung für Double Income, No Kids) bezeichnet erwerbstätige Paare ohne Kinder. Den DINKS stehen somit zwei Arbeitseinkommen zur Verfügung, was sie für die Tourismusbranche besonders interessant macht. Mögliche Tourismusangebote können beispielsweise Städtetrips, Wochenend- oder Wellnessangebote sein.

WINKS
Der Begriff WINK (Abkürzung für Woman Income, No Kids), welcher momentan vor allem noch im Marketing amerikanischer Unternehmen verwendet wird, steht für kinderlose, alleinstehende Frauen, welche über ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen. Touristische Angebote wie z.B. Singlehotels oder Wellnessprodukte sind geeignet für diese Zielgruppe.

LOHAS & LOVOS
Lohas steht für Lifestyle Of Healty And Sustainability, also Personen, die durch gezielte Wahl des Angebots die Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern möchten. Tourismusangebote wie beispielsweise die Übernachtung in Bio-Hotels, CO2-Komensationsangebote oder Aktivitäten sind der Natur sind für diese Gruppe geeignet. Als Abwandlung davon steht die Zielgruppe der LOVOS (Lifestyle Of Voluntary Simplity), welche es ebenfalls als wichtig erachtet, nachhaltige Produkte zu kaufen, die aber im Gegensatz zu den LOHAS dem Konsum im Allgemeinen eher negativ eingestellt ist.

PARCOS
PARCOS (vom englischen Begriff Participative Consumer) oder PARKOS auf deutsch bezeichnet Konsumenten, welche sich als aktive Marktteilnehmer sehen. Sie fordern eine Offenheit der Unternehmen für Meinungen und Kritik und möchten mit den Unternehmungen in direkten Kontakt treten. Um diese Gruppe anzusprechen, ist es sicherlich hilfreich, die Dialogmöglichkeiten des Internets wie beispielsweise Foren, Gästebuch oder Social-Media-Tools wie Twitter zu nutzen.

SKIPPIES
Das Akronym SKIPPIES steht für School Kids With Income and Purchase Power, also Kinder und Jugendliche, welche noch die Schule besuchen, gleichzeitig aber über ein Einkommen und über eine Kaufkraft verfügen. Die Zusatzangebote in kinderfreundlichen Hotels können beispielsweise eine Einkommensquelle durch die SKIPPIES darstellen.


Abschliessend ist zu bemerken, dass nicht alle obengenannten Begriffe im deutschsprachigen Marketing bereits oft verwendet werden. Aber es soll ja nicht schaden (besonders im Marketing), bereits schon Mal über den grossen Teich zu schauen, um zu sehen, welche zukünftigen Entwicklungen und Begriffe noch auf uns zukommen...


Donnerstag, 22. Juli 2010

Zürich 2030 - die Trends

Eine vom Gottlieb Duttweiler Institute durchgeführte Studie zeigt die Zukunftstrends des Zürcher Tourismus auf. Mittels Experteninterviews und Diskussionsrunden wurde ermittelt, wie der Zürcher Tourismus im Jahr 2030 aussehen wird:


Globalisierung und der damit zunehmende Verkehr
Diese Entwicklung bringt Vorteile, beispielsweise die kürzeren Reise- zeiten durch bessere Verkehrsver- bindungen - aber auch Gefahren mit sich: Die Tatsache, dass die Schweiz in naher Zukunft kein Mitglied der Europäischen Union werden wird, führt zu geringem Mitspracherecht in der europäischen Verkehrsinfrastruktur- entwicklung. Die Globalisierung führt aber auch zu vermehrtem Reisen - sei es von der Schweizer Bevölkerung (man rechnet mit einer Zunahme auf der Strasse von 20%, auf der Schiene gar um 45% bis zum Jahr 2030), aber auch insgesamt von der europäischen Bevölkerung.
Der Flughafen Zürich - ein wichtiges Argument bei der Erreichbarkeit - fertigt bereits heute 81% aller Interkontinentalflüge ab. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. Die UNWTO prognostiziert in ihrem Bericht Tourist 2020 Vision weltweit ein jährliches Tourismus- wachstum von 4%. Zürich rechnet zukünftig vor allem mit einer über- durchschnittlichen Zunahme der Touristen aus Osteuropa.

Neue Bedürfnisse durch den demografischen Wandel
Die Zunahme der Rentnerinnen und Rentner - das GDI rechnet für das Jahr 2030 mit einem durchschnittliche Anteil von 20% an der Schweizer Gesamtbevölkerung - führt zu einer steigenden Nachfrage nach Ruhe, Erholung und Gesundheit. Konkret bedeutet dies, das Angebot im Städtetourismus vermehrt dieser Zielgruppe anzupassen, beispielsweise durch die Entwicklung von Wellness- und Wohlfühlangeboten. 

Vermehrte Vermischung von Arbeit und Freizeit
In Zürich spielt der Geschäftstourismus eine wichtige Rolle: rund 20% der Touristen sind Businesstouristen. Zürich Tourismus muss zukünftig vermehrt Möglichkeiten für Geschäftsreisende bieten, sich zu ent- spannen. Solche Angebote müssen flexibel zusammenstellbar und individuell auf den Kunden angepasst sein.

Fortschritt in der Technologie
Der persönliche Austausch über digitale Wege wird zukünftig eine immer stärkere Rolle spielen. Sei es mittels Bewertungsplattformen, Foren oder Blogs - dem Kunden der Zukunft muss die Möglichkeit geboten werden, sich mit anderen Personen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
Eine wichtige Rolle spielt hier auch die Aktualisierung der Informa- tionen: Dem heutigen Touristen stehen eine Vielzahl von Informations- möglichkeiten zur Verfügung - er kann sich dadurch gezielter die gewünschten Informationen beschaffen sowie die Preise und Angebote vergleichen.

Nachhaltige Entwicklung
Ob eine Destination zu den Verlierern oder Gewinner im Tourismus gehören wird, hängt massgeblich vom Klimawandel ab. Die Studie sieht für Zürich ein mediterraneres Klima vor, zusätzlich wird die Nach- haltigkeit einer Destination auch immer mehr als Marketingargument genutzt. Der zukünftige Tourist will weiterhin ein Top-Produkt, welches immer mehr auch Kriterien des sozialen, ökologischen und kulturellen Engagement erfüllt. Kurzum: Er will seine Ferien ohne ein schlechtes Gewissen geniessen können.


Diese Trends sind nicht aufzuhalten, nun ist es an Zürich Tourismus (und am Schweizer Tourismus im Allgemeinen) sich diesen Entwicklungen anzupassen, um auch zukünftig erfolgreich im Tourismusmarkt zu sein.

Bildquelle: © Simone Krüger / PIXELIO


Mittwoch, 21. Juli 2010

Was tun gegen die Euroschwäche?

Seit gut zwei Monaten liegt der Kurs des Euros gegenüber dem Schweizer Franken unter der Marke von 1,40. Die Auswirkungen auf den Schweizer Tourismus  - sei es die Schuldenkrise in den südeuropäischen Ländern oder die Euro-Währungsspekulationen - sind vielseitig. Die Währungsschwankungen betreffen den Schweizer Tourismus - schliesslich stammen rund 75% der Gäste aus dem Euroraum.
Durch den Trend zu kurzfristigen Buchungen ist die Wahl der Destination auch immer mehr den Währungsschwankungen unterworfen. Momentan sind noch wenige klagende Stimmen zu hören, die Freizeitdestinationen in ländlichen Gebieten profitieren noch vom anhaltenden Trend zum Naturtourismus und verspüren die Euroschwäche momentan nur minim, der Städtetourismus ist - wie die monatliche Statistik des Bundesamts für Statistik zeigt, im Vergleich zum vergangenen Jahr im Wachstum.

Doch was kann der Tourismus gegen die Währungsentwicklung tun? In den letzten Jahren zeigte sich (z.B. bei der Dollarschwäche im vergangenen Jahr), dass Dumpingpreise keine Lösung sind. Der Schweizer Tourismus steht nach wie vor für Qualität und Natürlichkeit, diese Vorteile müssen vermehrt kommuniziert werden.
Ein mögliches Mittel können auch eine klare Definierung der Zielgruppe sein. Fühlt sich der Gast wohl und findet er in einer Region das Angebot welches ihm entspricht, rücken die Leistungen anstelle des Preises verstärkt in den Vordergrund.

Doch der Schweizer Tourismus muss auch für die Zukunft gewappnet sein; die aktuelle Stärke des Frankens gegenüber dem Euro wird nicht die letzte Herausforderung sein. Mögliche Lösungsansätze können beispielsweise die Weiterführung eines speziellen Mehrwertsteuersatzes oder Kosteneinsparungen, die durch eine vermehrte Zusammenarbeit im Schweizer Tourismus zu erreichen sind, sein.

Bildquellen: © Dorothea Jacob / PIXELIO

Sonntag, 18. Juli 2010

Labelsalat im Schweizer Tourismus

Grundsätzlich sind Qualitätslabels im Tourismus ja eine gute Sache. Sie ermöglichen erhöhen das Qualitätsniveau verschiedener Leistungs- erbringer im Tourismus, erhöhen das Niveau der angebotenen Produkte und zeichnen besondere Leistungen aus. Ich habe jedoch immer mehr das Gefühl, dass sich die Situation der Qualitätslabels sich derer im Bioprodukteangebot angleicht: Zu viele Zertifizierungen, die spezielle Merkmale der Produkte hervorheben und für welche die Untern- ehmungen bezahlen - der Endkunde verliert aber schlussendlich den Überblick, für was sie stehen und welche Organisation dahinter- steckt. Darum hier eine kleine Übersicht über die im Schweizer Tourismus am meisten verwendeten Auszeichnungen - damit wenigstens die Schweizer Touristiker nicht den Überblick verlieren...

Q1, Q2, Q3 - die Qualitätsgütesiegel für den Schweizer Tourismus
Beginnen wir mit dem sicherlich bekanntesten Qualitätssiegel: Die Qualitätsauszeichnungen des Schweizer Tourismus. Gegründet um dem massiven Logiernächteeinbruch in den 1990er-Jahren entgegenzuwirken, dienen die Siegel laut dem STV dazu, mit einfachen Mitteln und geringen Kosten die Gesamtqualität des Betriebes gezielt zu verbessern. Das Zertifikat, welches jeweils drei Jahre gültig ist, wird von Träger- organisationen wie beispielsweise dem Schweizer Tourismus-Verband, Schweiz Tourismus und Gastrosuisse vergeben. Seit der Gründung im Jahr 1998 wurden in der Schweiz ca. 4900 Gütesiegel vergeben.

Familien Willkommen
Familien Willkommen zeichnet Ferienorte und Destinationen aus, die ihr Angebot gezielt auf die Bedürfnisse von Kindern und deren Begleit- personen ausrichten. 23 Auszeichnungen wurden vom STV für die Peri- ode 2009-2012 verliehen.

Wellness Destination
Destinationen, welches dieses Gütesiegel erhalten möchten, müssen ein umfassendes und hochwertiges Wellnessangebot anbieten. 7 Destinati- onen erhielten bisher diese Auszeichnung vom STV.

Bio Hotels - mit Sicherheit geniessen
Mit dem Qualitätssiegel wurden in der Schweiz bisher je ein Betrieb in den Kantonen Wallis, St. Gallen, Neuenburg und Graubünden vom Verein BIO-Hotels mit Sitz in Nasselreith (A) ausgezeichnet. Wichtige Pfeiler sind eine ökologische Bauweise und die Verwendung biologischer Zutaten.

Goût Mieux - Natürlich geniessen im Restaurant
Ein Label für die Schweizer Gastronomie, welches Wert auf natürlichen Genuss legt. Wichtige Elemente der Zertifizierung sind eine natürliche, regionale und saisonale Küche, der vermehrte Einsatz von Bio-Produkten sowie die Zubereitung frischer Speisen. Bisher wurden ca. 70 Restau- rants mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.

HI-Q von Hostelling International
Das Qualitätssiegel, welches vom Verband der Schweizer Jugendher- bergen eingesetzt wird, umfasst zwei Niveaus und zeichnet international vereinbarte Qualitätsstandards für Herbergskomfort aus.

UNESCO-Welterbe
Mit dem UNESCO-Weltwerbe-Siegel wurden weltweit 890 Denkmäler in 148 Ländern ausgezeichnet, davon 10 in der Schweiz. Im Bewerbungs- verfahren befinden sich zusätzlich die Pfahlbauten rund um die Alpen sowie das Werk des Architekten Le Corbusier.

Green Globe
Green Globe ist ein weltweites Label, welches Unternehmen in 83 Ländern auszeichnet, welche ein nachhaltiges Management betreiben. Das Label wird für Schweizer Unternehmen von dem deutschen Partner FUTOUR Tourismusberatung in München vergeben. In der Schweiz er- hielten bisher sechs Novotel-Hotels die Auszeichnung.

Fourchette Verte - das Label der ausgewogenen Ernährung
Die "Grüne Gabel" zeichnet Restaurationsbetriebe aus, welche Essver- gnügen und Gesundheit verbinden. Als Teil der Gesundheitskampagne zur Vorbeugung von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen und Übergewicht versucht Fourchette Verte, auf das Essverhalten der Konsumenten Einfluss zu nehmen. Das Label Fourchette Verte wird Res- taurationsbetrieben verliehen, welche ausgewogene Mahlzeiten anbieten und ihre Menüs nach dem Prinzip der Ernährungspyramide ausrichten. 940 Restaurationsbetriebe sind in der Schweiz mit dem Label ausge- zeichnet, welches von der Ligue de la santé in Lausanne vergeben wird.

Culinarium - Genuss aus der Region
Das Ziel von Culinarium ist es, Einheimische und Feriengäste für regionale Produkte zu begeistern. Die Saisonalität von Produkten, lokale Gerichte und der sanfte Tourismus spielen für diese Zertifizierung eine tragende Rolle. Die Auszeichnung vom Verein Culinarium mit Sitz in Salez/SG erhielten bisher 293 Anbieter.

Das Steinbock-Label
Das Steinbock-Label überprüft die nachhaltige Leistung von Beherbungsbetrieben in den Bereichen Umwelt, Soziales, Regionale Verankerung, Management und Wirtschaftlichkeit. Je nach erbrachter Leistung erhält der zertifizierte Betrieb 1 bis 5 Steinböcke. Bisher wurden 50 Betriebe von der Vereinigung "Steinbock-Label" ausge- zeichnet.


Ferienwohnung- und Gästezimmerqualifikation

Die Klassifikation des STV richtet sich nach internationalen Standarts und orientiert sich nach internationalen Standarts und orientiert sich über Qualität und Service von Gästezimmern und Ferienwohnung, regelmässige Kontrollen finden statt. Bisher wurden rund 18'000 Be- triebe mit 1 bis 5 Sternen ausgezeichnet.


Europäisches Kulturgütesiegel
Das europäische Kulturgütesiegel mit welchem Kulturdenkmäler, Kulturlandschaften oder Gedenkstätten ausgezeichnet werden, ist ver- gleichbar mit dem UNESCO-Siegel, mit dem Unterschied, dass es auf europäischer Ebene angewandt wird. Die bisher von Einzelstaaten getra- gene Initiative soll ab  spätestens 2012 europaweit koordiniert werden. In der Schweiz erhielten bisher drei Gebäude die Auszeichnung: Die Kathedrale Saint-Pierre in Genf, das Hospiz St. Gotthard und das Schloss in La Sarraz/VD. 

Samstag, 17. Juli 2010

Gründe für den Erfolg des Jazz Festivals

Heute endet das Montreux Jazz Festival in Montreux, mit jährlich rund 220'000 Besuchern eines der grössten Schweizer Festivals und das zweitgrösste Jazzfestival Europas, welches Besucher aus dem In- und Ausland anzieht. Jahr für Jahr empfängt das Montreux Jazz Festival hochrangige Künstler, verzeichnet ausverkaufte Konzerte und dies obwohl die Konkurrenz in der Schweiz - mit rund 200 Festivals hat die Schweiz die höchste Festivaldichte Europas - nicht klein ist. Was ist das Erfolgsrezept des Festivals?


1. Claude Nobs
Spricht man vom Montreux Jazz Festival, so fällt unweigerlich der Name Claude Nobs, einer der drei Gründer des Festivals. Mit seiner Herzlichkeit und Gastfreundschaft erreicht er es jedes Jahr wieder, Topkünstler nach Montreux einzuladen.

2. Make it green - der Nachhaltigkeitsgedanke
Die Nachhaltigkeit wird auch bei Festivals immer wichtiger. Immer wieder wird das Festival für seine Umweltschädlichkeit kritisiert. Seit diesem Jahr besteht nun erstmals eine Zusammenarbeit mit der Unternehmung Alpiq InTec, mit welcher vesucht wird, den Strom- verbrauch (der etwa so gross ist wie eine Schweizer Kleinstadt) unter anderem mit Sonnenenergie oder LED-Lampen zu senken. Dieser Trend wurde früh erkannt und es wurde dafür im 2009 mit dem Green 'n' Clean Award der European Festival Association ausgezeichnet.

3. Der Wandel im Laufe der Zeit
Es wurde erkannt, dass man mit einem reinen Jazz-Festival in der heutigen Zeit kaum mehr wirtschaftlich überleben kann. Darum wurde schon in früher Zeit das Programm angepasst und Jahr für Jahr auch Musiker aus anderen Musikszenen eingeladen. Der Name des Festivals, der weltweit für grosse Konzertqualität steht, wurde beibehalten. (Eine kleine Anekdote von meinen letzten Sommerferien in Ecuador: In Quito stiess ich auf einige Ecuadorianer, welche - nachdem ich meine Schweizer Herkunft verraten hatte - ganz aufgeregt erzählten, dass sie umbedingt einmal in die Schweiz kommen möchten, da es dort doch dieses Montreux Jazz Festival gebe).

4. Nutzung der modernen Technologien
Auch dieses Jahr gab es wieder zahlreiche Neuerungen am Festival, wie beispielsweise die kostenlose Übertragung des Konzerts von Quincy Jones und Herbie Hancock ins Petit Palais - in 3D.
Zudem ist das Festival auf vielen Plattformen des Social Media im Internet vertreten (Dailymotion, Facebook, Twitter, Flickr, Four- square...), welche es ermöglichen, mit dem Publikum im In- und Ausland in Kontakt zu treten.

Bildquellen: © J. Kasperek / PIXELIO



Freitag, 16. Juli 2010

Schweizer Logiernächte im Mai 2010

Die neuen Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen einen deutlichen Aufschwung: Insgesamt verzeichnete der Monat Mai im Vergleich zum vergangenen Jahr +3,2% oder +78'000 Logiernächte als im Mai des vergangenen Jahres. Zu diesem Resultat führten vor allem ausländische Touristen (+4,4% oder 61'000 Logiernächte), währenddessen die Logiernächte der Schweizerinnen und Schweizer nur um 1,1% anstiegen (+17'000 Logiernächte).
Betrachtet man die Zahlen etwas genauer, tragen die Touristen aus Übersee am meisten zum Wachstum bei (Indien +23%, China + 32% und Südkorea +47%). Alle Schweizer Regionen (mit Ausnahme von: Tessin, -5,1%; Mittelland -7,7%; Wallis -1,1% und Berner Jura -3,9%) konnten eine Zunahme der Logiernächte verzeichnen.

Hier noch der Vergleich der aktuellen Zahlen mit 2008 und 2009:


Donnerstag, 15. Juli 2010

Der Winter ist nah - die Trends für die Saison 2010/2011

Auch wenn momentan immer noch in der Sommerhitze schwitzen - der vorausschauende Touristiker stellt bereits wieder die Angebote für die kommende Wintersaison zusammen. Zu diesem Anlass meine 5 Tourismustrends für den kommenden Winter:


1. Alternativen bieten
Immer weniger Touristen kommen in die Skigebiete, um Wintersport im traditionellen Sinn zu betreiben.
Eine im Jahr 2007 durchgeführte Studie zeigt auf, dass immer weniger Be- sucher der Winterdestination auf den Pisten unterwegs sind (im Jahr 2007 waren es noch 20% der Touristen. 65% waren Winterwanderer und 15% Schlittenfahrer - wobei beachtet werden muss, dass während der Skiferien selbstverständlich mehrere Aktivitäten ausgeübt werden können). Dem Touristen müssen somit Alternativen geboten werden, die weiterhin die Einnahmen der Destination sichern können. Sinnvoll sind hier in Hinblick auf den vermehrten Schneemangel sicherlich schneeunabhängige Einnahme- quellen wie beispiels- weise der Kongress- oder der Gesundheits- tourismus.

2. Höhere Nachfrage nach Komfort
Die Schlepplifte, welche in grossen Skigebieten fast schon als Relikt aus einer früheren Zeit gelten, haben ausgedient. Leistungsfähigere und schnellere Be- förderungsanlagen haben Einzug gehalten. Dies ist sicherlich auch im Sinne des Kunden, der sich möglichst kurze Wartezeiten und eine komfortable Fahrt auf den Liften wünscht. Einer grosser Beliebtheit erfreuen sich beispielsweise die "Bubbles" auf Sesselliften, welche den Wintersportler vor Wind und Kälte schützen.

3. Vermehrter Einsatz von Kunstschnee
Auch wenn die Schweiz durch ihre hochge- legenen Skigebiete im Vergleich zu den Nachbar- ländern momentan noch eine geringe Anzahl von beschneiten Pistenkilometern auf- weist: Durch zunehmend warme und immer später einsetzende Winter wird immer häufiger auf Kunstschnee gesetzt. Dieser ist nicht nur sehr kostenintensiv, durch die zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft in Umwelt- fragen müssen auch die Aspekte des Wasser- und Energieverbrauchs in Betracht gezogen werden. Der Kunde von heute wünscht sich eine möglichst umweltschonende Beschneiung - schätzt es aber trotzdem sehr, wenn er auch in Frühlingsmonaten die Talabfahrt machen kann...

4. Kreation von Packages
Wie bereits in den vergangenen Jahren wird auch der Trend zu Rundum- angeboten - sogenannten Packages - weiter ansteigen. Die Ferien werden immer mehr als Erlebnis gesehen, welches nicht nur aus Wintersport- aktivitäten bestehen. Vermehrte Kollaborationen sind zwischen Hotels, Bergbahnen, Restaurationsbetrieben sowie Transport- unternehmungen sind hier wichtig.

5. Vermehrte Nutzung von Schneeversicherungen
Da eine Schneesicherheit durch den Anstieg der Temperaturen nicht mehr zwingend gegeben ist, nutzen die Skiregionen vermehrt Schneeversicherungen, welche sie im Fall von zu warmen Wetter vor finanziellen Einbussen bewahrt. Diese Versicherungen werden vor allem während den Weihnachtsfeiertagen genutzt. Da das Argument der Schneesicherheit immer häufiger im Marketing genutzt wird, wird sich dieser Trend sicherlich noch verstärken.


Mittwoch, 14. Juli 2010

Touristenströme mit Panoramio und Google Maps

Beim surfen im Internet bin ich heute auf eine interessante Seite gestossen. Die Zusammenarbeit von Panoramio (eine Web- seite, die es ermöglicht, den Aufnahmeort von Fotos in Google Maps ersichtlich zu machen) und Google Maps zeigt anhand der Anzahl von Photos die touristische Dichte von Regionen auf:
Dabei bedeutet die gelbe Farbe eine hohe Anzahl von Touristen, rot eine mittlere Touristenanzahl und blau, dass sich nur wenige Touristen in diesem Gebiet auf- halten. Die Schweiz - mit der Farbe gelb - weist somit eine hohe Anzahl von Touristen und touristischen Attraktionen auf.

Dienstag, 13. Juli 2010

GDI Studie zur Zukunft des Schweizer Tourismus

Eine interessante vom Gottlieb Duttweiler Institute durchgeführte Studie beleuchtet die Trends der Schweizer Tourismusbranche. Im Allgemeinen wurde in der 55 Seiten starken Studie untersucht, wie der Schweizer Sommertourismus besser vermarktet werden kann, welche Trends die Tourismusbranche erwarten und wie sich der Schweizer Tourismus positionieren muss, damit er auch zukünftig erfolgreich bleibt.

Die folgenden Punkte und Trends beleuchtet die Studie:

  • Ausweitung des Sommerangebotes sowie der Outdoor-Aktivitäten
  • durch eine vermehrte kinderlose und alternde Gesellschaft wird sich der Tourismus weniger auf die Schulferienzeit konzentrieren
  • zunehmende Vermischung von Freizeit und Arbeit
  • vermehrte Nischenangebote im Sommertourismus
  • Klimaerwärmung und dadurch entstehende Nachfrage auf kühlere Regionen, wie beispielsweise die Alpen
  • Wasserknappheit und dadurch verbundene vermehrte Wertschätzung des Elements Wasser
  • Sehnsucht nach der Natur, hervorgerufen durch die Tatsache, dass immer mehr Personen in den Städten leben
  • Sport und Bewegung als Statussymbol.

In den meisten Bereichen ist die Schweiz gut für die Zukunft gerüstet. Die Studie hebt aber auch hervor, dass die Schweizer von den Touristen nicht als besonders freundlich wahrgenommen werden. Hier liegt es an den Schweizer Angestellten im Tourismus, dieses Image zu verbessern und tagtäglich vollen Einsatz im Kundenkontakt zu geben...

Donnerstag, 8. Juli 2010

Sawiris versetzt nicht Berge, aber wenigstens Häuser

Wie die HTR diese Woche zu berichten weiss, wurde für Samih Sawiris Milliarden-Projekt in Andermatt ein 100 Tonnen schweres Chalet versetzt.Trotzdem komme ich nicht vom Gefühl los, dass dieses Projekt etwas ins Stocken geraten ist. Seit dem Spatenstich im September 2009 hört man nichts mehr von dem ehrgeizigen Projekt. Laut der Handelszeitung sollen seit dem Verkaufsstart vor rund zwei Monaten ein Drittel der Wohnungen verkauft worden sein. Sawiris hat versprochen, in den nächsten Wochen mittels einer Presse- konferenz über den weiteren Verlauf des Projekts zu informieren. Ich hoffe nur, dass dieses Projekt nicht zu einem zweiten Mirax-Projekt wird...