Eine vom Gottlieb Duttweiler Institute durchgeführte Studie zeigt die Zukunftstrends des Zürcher Tourismus auf. Mittels Experteninterviews und Diskussionsrunden wurde ermittelt, wie der Zürcher Tourismus im Jahr 2030 aussehen wird:
Globalisierung und der damit zunehmende Verkehr
Globalisierung und der damit zunehmende Verkehr
Diese Entwicklung bringt Vorteile, beispielsweise die kürzeren Reise- zeiten durch bessere Verkehrsver- bindungen - aber auch Gefahren mit sich: Die Tatsache, dass die Schweiz in naher Zukunft kein Mitglied der Europäischen Union werden wird, führt zu geringem Mitspracherecht in der europäischen Verkehrsinfrastruktur- entwicklung. Die Globalisierung führt aber auch zu vermehrtem Reisen - sei es von der Schweizer Bevölkerung (man rechnet mit einer Zunahme auf der Strasse von 20%, auf der Schiene gar um 45% bis zum Jahr 2030), aber auch insgesamt von der europäischen Bevölkerung.
Der Flughafen Zürich - ein wichtiges Argument bei der Erreichbarkeit - fertigt bereits heute 81% aller Interkontinentalflüge ab. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. Die UNWTO prognostiziert in ihrem Bericht Tourist 2020 Vision weltweit ein jährliches Tourismus- wachstum von 4%. Zürich rechnet zukünftig vor allem mit einer über- durchschnittlichen Zunahme der Touristen aus Osteuropa.
Neue Bedürfnisse durch den demografischen Wandel
Die Zunahme der Rentnerinnen und Rentner - das GDI rechnet für das Jahr 2030 mit einem durchschnittliche Anteil von 20% an der Schweizer Gesamtbevölkerung - führt zu einer steigenden Nachfrage nach Ruhe, Erholung und Gesundheit. Konkret bedeutet dies, das Angebot im Städtetourismus vermehrt dieser Zielgruppe anzupassen, beispielsweise durch die Entwicklung von Wellness- und Wohlfühlangeboten.
Vermehrte Vermischung von Arbeit und Freizeit
In Zürich spielt der Geschäftstourismus eine wichtige Rolle: rund 20% der Touristen sind Businesstouristen. Zürich Tourismus muss zukünftig vermehrt Möglichkeiten für Geschäftsreisende bieten, sich zu ent- spannen. Solche Angebote müssen flexibel zusammenstellbar und individuell auf den Kunden angepasst sein.
Fortschritt in der Technologie
Der persönliche Austausch über digitale Wege wird zukünftig eine immer stärkere Rolle spielen. Sei es mittels Bewertungsplattformen, Foren oder Blogs - dem Kunden der Zukunft muss die Möglichkeit geboten werden, sich mit anderen Personen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
Eine wichtige Rolle spielt hier auch die Aktualisierung der Informa- tionen: Dem heutigen Touristen stehen eine Vielzahl von Informations- möglichkeiten zur Verfügung - er kann sich dadurch gezielter die gewünschten Informationen beschaffen sowie die Preise und Angebote vergleichen.
Nachhaltige Entwicklung
Ob eine Destination zu den Verlierern oder Gewinner im Tourismus gehören wird, hängt massgeblich vom Klimawandel ab. Die Studie sieht für Zürich ein mediterraneres Klima vor, zusätzlich wird die Nach- haltigkeit einer Destination auch immer mehr als Marketingargument genutzt. Der zukünftige Tourist will weiterhin ein Top-Produkt, welches immer mehr auch Kriterien des sozialen, ökologischen und kulturellen Engagement erfüllt. Kurzum: Er will seine Ferien ohne ein schlechtes Gewissen geniessen können.
Diese Trends sind nicht aufzuhalten, nun ist es an Zürich Tourismus (und am Schweizer Tourismus im Allgemeinen) sich diesen Entwicklungen anzupassen, um auch zukünftig erfolgreich im Tourismusmarkt zu sein.
Bildquelle: © Simone Krüger / PIXELIO
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